Liebe Kollegen, sind Euch bei den unsäglichen Sonntagszustellungen auch Beamte aufgefallen die diese Sonderaktion genutzt haben um sich die Taschen vollzustopfen ? Wenn ja wäre es eventuell interessant folgenden Ansatz durch die Verdi Rechtsabteilung prüfen zu lassen: Nach Bundesbesoldungsgesetz ist die Besoldung der Beamten abschliessend geregelt. D.h. eine Sonderzahlung von 100 Euro ist NICHT zulässig und zurückzuerstatten. "Bundesbesoldungsgesetz § 2 Absatz 2: Zusicherungen, Vereinbarungen und Vergleiche, die dem Beamten, Richter oder Soldaten eine höhere als die ihm gesetzlich zustehende Besoldung verschaffen sollen, sind unwirksam." Ähnliches gilt für "Gutscheine": "§ 10 Erhält ein Beamter, Richter oder Soldat Sachbezüge, so werden diese unter Berücksichtigung ihres wirtschaftlichen Wertes mit einem angemessenen Betrag auf die Besoldung angerechnet, soweit nichts anderes bestimmt ist." auch eine "Barzahlung" ist nach Gesetz nicht möglich (ja auch klar, sowas macht man eigentlich nur wenn man was zu verschleiern hat): "§ 17a Für die Zahlung der Besoldung nach § 1 Absatz 2 und 3 und von Aufwandsentschädigungen nach § 17 hat der Empfänger auf Verlangen der zuständigen Behörde ein Konto anzugeben .... Eine Auszahlung auf andere Weise kann nur zugestanden werden, wenn dem Empfänger die Einrichtung oder Benutzung eines Kontos aus wichtigem Grund nicht zugemutet werden kann."
Ich denke so könnte der Druck auf die Streikbrecher erhöht werden VOR solchen Aktionen nachzudenken und lieber davon Abstand zu nehmen.
Wie sieht es eigentlich aus mit Sozialabgaben und Steuern auf diese hundert Euro ? Wurden diese entrichtet und wenn ja von wem ?
Weiter würde mich interessieren wie wohl folgender Umstand zu bewerten/belangen ist: Ein Bundesbeamter ist ja an sich zuerst dem Bund gegenüber zur Treue verpflichtet. Wenn nun, wie in NRW und BW die zuständigen Behörden der Meinung sind diese Sonntagsarbeit sei gesetzeswidrig stellt sich doch folgende Frage: Haben verbeamtete Vorgesetzte nicht eindeutig dieses Treueverhältnis verletzt, wenn Sie (eventuell sogar mit Druck) Untergebene dazu aufgefordert haben gegen geltendes Recht zu verstossen und dies sogar noch durch Prämienzahlung befördert haben ? Sollte dies nicht dienstrechtliche/disziplinarische Folgen haben ?
Und abschliessend sollte sich ein jeder mal fragen ob er seine Post weiterhin von Leuten befördert haben will die wegen 100 euro gegen geltendes Recht verstoßen. Kann man solchen Menschen weiterhin Wertsachen und wichtige Post anvertrauen ? Oder haben diese durch Ihr Verhalten nicht gerade bewiesen dass Sie nicht mehr vertrauenswürdig sind und für ein bisschen persönliche Bereicherung bereit sind gegen Vorschriften zu verstossen ? Wahrscheinlich sind es genau diese 11000 die immer wieder Sendungen verschwinden lassen. Ich finde dieser Verdacht liegt nahe wenn man so ein merkwürdiges Verhältnis zu geltendem Recht offenbart.
Es gibt sogar Zusteller die doppelt kassieren ! Streickgeld kassieren und Nachts bei der Post arbeiten. Die müßten sofort aus dem Unternehmen wegen Betrug entfernt werden, fristlos !
Nachdem ich nun auch schon ein paar Tage hier im Forum unterwegs bin, habe ich mir heute unter anderem auch das Statement von "John" durchgelesen.
Es steht sicherlich jedem frei, seine Meinung hier zu posten. Das für die Sache gestreikt wird, findet auch meine Unterstützung. Allerdings nicht streikende Kollegen zu kriminalisieren geht aus meiner Sicht etwas zu weit.
Lieber Kollege, ich habe diese Leute nicht kriminalisiert, dass haben Sie schon selbst gemacht. Und vor allem geht es nicht um nichtstreikendende Kollegen. Jeder kann seine Gründe haben nicht zu streiken, kein Problem. Ich habe selbst noch Freunde die nicht streiken können (Angst, Geld, ...). Die 11000 sind aber nicht einfach Nichtstreikende ! Die haben bewusst (Bargeld als Lohn, wo gibt's denn sowas außer bei irgendwelchen illegalen Aktionen) gegen geltendes Recht verstoßen. Es war freiwillig ! Niemand kann Dich zwingen gegen Gesetze zu verstoßen... Nein, Nein, diese "Kollegen" haben sich selbst kriminalisiert, die anderen die Nichtstreiken: Alles ok, kann/muss jeder wie er will/kann...